Sauerstoff ist unter Normalbedingungen ein farb- und geruchsloses Gas. Es ist nicht brennbar, fördert aber die Verbrennung. In der Luft sind 21 Vol-% Sauerstoff enthalten. Schon geringe Anreicherungen erhöhen die Verbrennungsgeschwindigkeiten erheblich. Dies kann zur Zündung von Materialien führen. Bei erhöhten Sauerstoffkonzentrationen besteht damit eine verstärkte Brand- und Explosionsgefahr!
In Armaturen können insbesondere bei Öffnungs- und Schließvorgängen hohe Geschwindigkeiten entstehen. Bei hohen Sauerstoffkonzentrationen kann dies zur Zündung von Anlagenteilen führen, wenn Verunreinigungen jeglicher Art in der Armatur vorhanden sind und sicherheitstechnisch ungeeignete Werkstoffe oder Gleitmittel verwendet werden.
1. Verwendung von metallischen Materialien
Die medienberührten Teile müssen aus sauerstoffgeeigneten metallischen Materialien bestehen. Bei der Auswahl der geeigneten Materialien richten wir uns nach dem IGC Sauerstoff Standard der europäischen EIGA. Dieser schreibt vor, dass bei erhöhten Drücken aufgrund von Entzündungsgefahr keine C- und Edelstähle mehr verwendet werden dürfen, sondern nur spezielle, sogenannte „exempt materials“. Deshalb produzieren wir solche Kugelhähne entweder vollständig oder optional nur die medienberührten Bereiche aus Materialien wie Messing oder Monel und Inconel. Dabei kommen je nach Einsatzbereich und Anforderungen innovative Designs zum Tragen.
2. Auswahl von geeigneten Dichtungsmaterialien
Die Dichtungsmaterialien müssen bei der Herstellung von Sauerstoffarmaturen sorgfältig ausgewählt werden. Die bei Hartmann zum Einsatz kommenden Dichtungsmaterialien wurden alle von Prüfinstituten wie z.B. der BAM (Bundesanstalt für Materialforschung) auf Sauerstoff-Ausbrennsicherheit für die jeweiligen Druck- und Temperaturbereiche geprüft.
3. Gewährleistung von Öl- und Fettfreiheit
Schon natürliche Fette z.B. an Händen, können ausreichen, um eine Entzündung von Materialien durch Sauerstoff zu bewirken. Bei der Herstellung von Sauerstoffhähnen befolgen wir daher strenge Vorschriften, wie beispielsweise die Ultraschallreinigung und die Montage und Prüfung der Armaturen in einem separaten Sauerstoffraum. Bei der Montage werden zudem nur spezielle, sauerstoffgeeignete Gleitmittel in Kleinstmengen verwendet und die anschließende Dichtheitsprüfung erfolgt ausschließlich mit Gas. Nach erfolgreichem Test werden die Sauerstoffkugelhähne in Folie eingeschweißt und gesondert gekennzeichnet, um auf die Öl- und Fettfreiheit hinzuweisen.
Wir entwickeln und produzieren Zwei- und Mehrwege-Kugelhähne für Sauerstoffanlagen. Durch die richtige Auswahl des Designs und der Einhaltung wichtiger Vorschriften bei der Herstellung unserer Sauerstoffarmaturen können wir zu einem sicheren Betrieb bei der Absperrung von Sauerstoffanlagen beitragen und das auch bei hohen Temperaturen und Drücken.
Unsere Sauerstoff-Kugelhähne kommen dann zum Einsatz, wenn Standardarmaturen an ihre Grenzen kommen. Die Sauerstoffarmaturen von Hartmann erfüllen daher folgende Kriterien:
Eine Referenzanwendung im Hochtemperaturbereich ist beispielsweise unser Kunde Yara in Brunsbüttel, bei dem Sauerstoff bei bis zu +400°C gasdicht abgesperrt wird.
Referenz anzeigenOder rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Sie können uns unter dieser Telefonnummer erreichen: +49 5085 9801 0.